Limone. Goethes als „Italienische Reise“ veröffentlichten Tagebücher machten, will man den Aussagen der Tourismusbüros glauben, den Lago di Garda fortan zu einem ebenso ungemein beliebten wie begehrten Reiseziel. Die vom großen Dichter und Denker beschriebene Faszination ist ungebrochen. Schroffe Bergmassive im Norden, liebliche Hügel im Süden, Weinberge, Olivenhaine, Zypressen, malerische Städte, Dörfer und Inseln, Burgen und Festungsanlagen und jede Menge kulinarische Köstlichkeiten: Diese Vielfalt und Abwechslung hat jetzt auch, wen wundert’s, die Teilnehmer einer DEWEZET-Leserreise an den Gardasee begeistert.
Das wunderschön in Limone am Westufer des Sees gelegene Hotel „Garda Bellevue“ erwies sich als guter Ausgangspunkt für das Ausflugsprogramm. Das auch, weil Limone mit seinem idyllischen Stadtkern, mit einem kleinen, aber malerischen Hafen, mit der berühmten Zitronengewächshausanlage Limonaia und mit einer langen Uferpromenade kein Ort für Langeweile ist. Vor eine besondere Herausforderung stellte das Quartier nur Remzi Hacioglu: Er musste seinen Reisebus auf den Fahrten nach Riva durch enge Tunnel jonglieren und meisterte das ebenso wie die Touren auf den Serpentinenstraßen mit viel Bravour.
Das fast schon zu üppige Ausflugsprogramm führte auch in das Varonetal, in dem ein mächtiger Wasserfall aus gut hundert Metern eine Felsenschlucht hinabstürzt. Weit beschaulicher (und trockener), aber umso informativer ging es auf der Tour „Der Geschmack des Trentino“ zu, auf der eine Käserei, eine Imkerei und einer Ölmühle in Riva, die maßgeblich für das nördlichste Anbaugebiet für die traditionelle Herstellung von Olivenöl steht.
Bei Reisen an den Gardasee gelten Sirmione und Garda, die Stadt, die dem See seinen Namen gab, als unbedingtes Muss. Entsprechend aber ist in den Sommermonaten in beiden Orten mit lästigem Touristenansturm zu rechnen. Vor allem im schon zu Römerzeiten bekannten Sirmione fällt es schwer, in Ruhe und ohne Gedränge die Sehenswürdigkeiten wie das imposante Stadtschloss, die Thermalbäder und die Grotten des Catull zu besichtigen, und auch die Lust auf einen Cappuccino in einem der vielen Bistros und Cafés wird schnell bei dem Massenandrang getrübt. Gut, dass es auf der Leserreise eine weit ruhigere Alternative gab, Sirmione zu sehen: eine Bootsfahrt rund um die so prächtig an der Südspitze des Sees gelegene Halbinsel.
Ganz im Kontrast zu den Touren am und auf dem Gardasee wartete auf die DEWEZET-Leserreisenden zudem ein zwar anstrengender, aber umso lohnenswerter Ausflug in die rund 150 Kilometer entfernten Dolomiten. Ob der Karersee mit dem Rosengarten, ob Pordoijoch oder Sellapass oder ob die Fahrt durch das Grödnertal mit einem Aufenthalt in Louis Trenkers St. Ulrich: Alle angesteuerten Ziele vor dem unvergleichbaren Panorama der Berggiganten wie der 3343 Meter hohen Marmolata werden allen Teilnehmern ebenso wie die Tage am Gardasee immer in bester Erinnerung bleiben.